Musikkapelle Winterrieden
© Musikkapelle Winterrieden 2023
Chronik
Gegründet wurde unsere Musikkapelle im Jahre 1924.
Damals hatte es Josef Haischmied an Kirchweih endgültig satt, dass zu
sämtlichen Anlässen in Winterrieden immer wieder auswärtige Kapellen
engagiert werden mussten. Er ließ daraufhin vom Gemeidediener Karl Pfeiffer
eine Anzahl junger Leute in seine Wohnung rufen, welche bei ihrem
Zusammentreffen den Grundstein für unsere heutige Musikkapelle legten. Die
12 Musiker der Gründungskapelle besorgten sich Instrumente beim Musikhaus
Reiser(Ulm), und die Noten wurden teils ausgeliehen oder sogar selbst
geschrieben. In den folgenden Wochen bis Weihnachten wurde täglich drei
Stunden geprobt, sodass die neugegründete Kapelle an Weihnachten 1924 zu
ihrem ersten offiziellen Auftritt kam.
Das Repertoire umfasste bis dato einige Märsche, Weihnachtslieder, sowie viele
Stücke aus dem noch heute gut bekannten "13er-Heftle". Geprobt wurde
anfangs im Haus des Dirigenten und später bei den einzelnen Musikern
Zuhause. Nachdem Wegzug des "Musikmeisters" Haischmied, übernahm Josef
Prior aus Reichau die musikalische Leitung der Kapelle. In den folgenden Jahren
erhielt die Winterrieder Blasmusik immer wieder Unterstützung aus Buch. So
waren es erst einige Musikkameraden um Max Salzgeber die immer wieder
aushalfen und später dann auch der Schmiedemeister Otto Schmied, der sich
nach Winterrieden verheiratete, bei uns niederließ und ab 1936 der Blaskapelle
als Dirigent vorstand.
Nach vielen Jahren des unbeschwerten Musizierens, klopfte der Krieg auch an
die Türen Winterriedens. So schrumpfte der Kreis der Musikanten durch
Einberufungen und den Tod einiger Kameraden derart zusammen, dass bei den
Totenfeiern für die Gefallenen das Kameradenlied oft nur von ein oder zwei
Musikern gespielt werden konnte. Nach der Rückkehr des Dirigenten Otto
Schmied aus Krieg und Gefangenschaft, kam wieder Leben in die Winterrieder
Blasmusik. Mit ehemaligen und neu dazugewonnen Musikern wurde die
Kapelle wieder neu aufgebaut.
Bis zum Beginn der 60er Jahre konnte die Musikkapelle bereits mit einer Stärke
von 15 Mann aufwarten. 1965 übergab Otto Schmied nach fast 30-jähriger
Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen den Taktstock an Manfred Frank und
verstarb schon zwei Jahre später. Frank war von 1965 - 1974 für die
musikalische Leitung verantwortlich. Seiner Initiative war es auch zu verdanken,
dass die Musikkapelle im Frühjahr 1969 mit einer Tracht neu eingekleidet
wurde. Im Oktober 1974 konnte schließlich der aus Oberroth stammende
Johann Jegg als Dirigent gewonnen werden. Mit ihm kam neuer Schwung in die
Kapelle und die Jugendausbildung. Jegg setzte sich auch verstärkt für die
Ausbildung von Klarinetten und Saxophonen ein, die bis dahin in der
Musikkapelle noch nicht vorhanden waren. Am 21.09.1975 wurde die Leitung
der Kapelle erstmals in die Hände einer Vorstandschaft gelegt.
So wurden als 1. Vorstand Michael Baader, 2. Vorstand Anton Saur,
Schriftführer Johann Müller, Kassier Josef Ströhm jun. und Notenwart Theo
Popp gewählt.
Im November 1975 wurde dann das 50-jährige Bestehen der Musikapelle
gefeiert, zu dem leider nur noch 7 Gründungsmitglieder erscheinen konnten.
Auch die Ausbildungsbemühungen von Dirigent Jegg trugen bereits Früchte,
und so konnten zu diesem Jubiläum bereits 12 Jungmusiker vorgestellt werden.
Nach deren Eingliederung lief auch die Ausbildung von Holzbläsern endlich an.
Ganz nebenbei fand unser "Mike" in Winterrieden auch noch seine große Liebe,
und zog nach seiner Heirat im Juni 1976 endgültig nach Winterrieden.
In den folgenden Jahren konnte neben der Integrierung der Holzbläser, auch
ein Gesangstrio auf die Beine gestellt werden, dass sich äußerst harmonisch in
die Kapelle einfügte. Durch das variantenreiche Programm, spielte die
Musikkapelle Winterrieden Auftritte von Tirol bis Gladbeck. Im Januar 1980
musste dann die Vorstandschaft neu gewählt werden. Das Ergebnis der Wahl: 1.
Vorstand Josef Ströhm jun., 2. Vorstand Josef Weixler, Kassier Martin Haisch,
Schriftführer Josef Sailer jun., und Notenwart blieb Theo Popp. Lorenz Prinz
wurde im Dezember 1983 zusätzlich zum Jugendausbilder ernannt, da
mittlerweile regelmäßig Jungmusiker ausgebildet wurden, wofür dieser sich
sehr einsetzte. 1984 waren dann endlich die Mädels an der Reihe, die mit
neuen Dirndeln ausgestattet wurden. Auch der Klangkörper wurde durch die
Anschaffung einer neuen, großen Verstärkeranlage modernisiert und gewann
somit weiter an Qualität.